Unternehmen aus der Region sehen sich gegenwärtig und zukünftig Herausforderungen gegenüber, bei deren Bewältigung das IGZ unterstützend wirken will.
Neben der ökonomischen Ausrichtung soll auch eine soziokulturelle Dimension eingefangen werden. Die Gedanken dahinter:
Die Erwerbstätigkeit, die jeweiligen Arbeitsumfelder und –bedingungen sind in der Regel wesentliche Bestandteile des alltäglichen Lebens, in dem Menschen sich wohlfühlen möchten. Eine gesunde Wirtschaft gewinnt also eine hohe Bedeutung für die übergeordnete Vision, Leben auf dem Land attraktiv zu gestalten. – Aber sie ist nicht als Einzige ausschlaggebend, erklärt Johannes Plett, der Projektleiter des IGZs:
„Nachhaltige Halte- und höhere Zuzugsfaktoren erreiche ich als Region tendenziell nur, wenn ich es schaffe, auch das soziokulturelle Umfeld einer starken Wirtschaft so zu formen, dass dieses vorbildlich in seiner Struktur und Verlässlichkeit heraussticht“, sagt Johannes Plett. „Denn da, wo ich als erwerbstätige Person meinen Arbeitsort habe, möchte ich tendenziell auch meinen Lebensmittelpunkt als Familie finden.“
Mit der finanziellen Hilfe des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend veranlasste die Projektplanung des IGZs quantitative und qualitative Studien (Unternehmensbefragung und Experteninterviews), um feststellen zu können, in welchen Bereichen regionale Unternehmen überhaupt Unterstützungsbedarfe haben. Anhand dessen werden nun zielgerichtete Maßnahmen entwickelt, die sich in den Angeboten des IGZs wiederspiegeln sollen.
Die Studienergebnisse zeigen, dass für die befragten Betriebe und Unternehmen unter anderem eine große Schwierigkeit in der Anwerbung von Fachkräften und Auszubildenden besteht. Daher konzentriert sich die Ausrichtung der ersten Angebote des IGZs, die zurzeit entwickelt werden, auf eben jene Aufgabe bzw. auf konkrete Lösungsansätze für die Probleme vor Ort. Im Rahmen des demografischen Wandels gilt es allgemein, speziell für junge Menschen neue Anreize zu schaffen, in der Verbandsgemeinde Hamm (Sieg) ihren Lebensmittelpunkt zu suchen.
Das Jahr 2024 steht für das IGZ in zweierlei Zeichen: Zum einen in der Übersetzung von den bereits ermittelten wirtschaftlichen Bedarfslagen in Projektkonzepte und Maßnahmen, und zum anderen in der Weiterentwicklung der soziokulturellen Gestaltung des Projektes. Letztere soll mit Hilfe der Bevölkerung und in Form verschiedener Formate geschehen, über die das IGZ vorab informieren wird.
Niemand ist näher an der hiesigen Lebensrealität als die Menschen vor Ort. Deshalb gilt für die Einbindungsformate des IGZs: Je höher die Beteiligung, desto aussagekräftiger die Ergebnisse – und Menschen bekommen in diesem Rahmen wiederum eine weitere Gelegenheit, etwas für sich und ihre Zukunft zu bewegen. (jr)
Hinweis: Bei dem Namen „Innovations- und Gründerzentrum“ handelt es sich um eine vorläufige Funktionsbeschreibung des Projekts und noch nicht um ein finales Branding. Das IGZ wird erst später offiziell „getauft“.